Benedictus Krankenhaus Feldafing
Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München (TUM)

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Ergotherapie am Starnberger See

"Wir unterstützen Patienten, die krankheitsbedingt in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind. Unser Ziel ist Ihre größtmögliche Selbstständigkeit im privaten, beruflichen und sozialen Lebensumfeld."

Wir stellen uns vor:

Ergotherapie ist abgeleitet vom griechischen Wort „ergon“ (Bedeutung: „handeln“ oder „tun“) und geht davon aus, dass „Tätigsein“ ein menschliches Grundbedürfnis ist und heilende Wirkung hat.

Verloren gegangene Fähigkeiten wie beispielsweise Bewegung, die unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen, die Aufmerksamkeit und Koordination werden ganzheitlich anhand bekannter Aktivitäten trainiert. Zudem werden Möglichkeiten aufgezeigt und erarbeitet, die Umwelt an die individuelle Situation anzupassen sowie Kompensationsstrategien einzusetzen, um den Alltag wieder bewältigen zu können.

Unser ergotherapeutisches Leistungsangebot umfasst:

  • ADL-Training (Activities of daily living)
  • computergestütztes Arm- und Handfunktionstraining im „Armlabor“
  • Feinmotorik- und Sensibilitätstraining
  • ergotherapeutisches Hirnleistungstraining
  • sensomotorisch-perzeptive Behandlungen nach Bobath und Affolter
  • individuelle Hilfsmittelberatung und –erprobung
  • Training mit dem Reha-Coaching-Car (Fahreignung)
  • Spiegeltherapie
  • neurologische Musiktherapie
  • Virtual Reality (VR) Therapie

VR-Technology für Patienten

VR-Technologie in der Ergotherapie

Mit der VR-Brille steht den Patienten ein innovatives, ausgereiftes Virtual Reality-Therapiesystem von CUREosity GmbH®zur Verfügung.

ADL – TRAINING DER ALLTÄGLICHEN DINGE DES LEBENS

Hinter der Abkürzung ADL verbirgt sich der Begriff "Activities of Daily Living", auf deutsch: Aktivitäten des täglichen Lebens.

Das oberste Ziel des ADL-Trainings ist es, die größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag langfristig wiederherzustellen.

Das ADL-Training versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe. Bei den alltäglichen Dingen des Lebens handelt es sich um die eigene Körperpflege, das Ankleiden, die Zubereitung von Mahlzeiten sowie die Haushaltsführung. Aufgrund körperlicher oder geistiger Veränderungen können sich Probleme in der Durchführung dieser Aktivitä­ten ergeben. Das Training der ADL zielt daher darauf ab, die Selbst­ständigkeit so gut wie möglich wiederherzustellen. Dabei nutzen die Therapeuten auch Hilfsmittel und verschiedenste Kompensationstechniken.

WASCH- UND ANZIEHTRAINING

Das oberste Ziel ist es, dass die Patienten die größtmögliche Selbstständigkeit beim Waschen und Anziehen des Ober- und Unterkörpers wieder erhalten.

Im Wasch- und Anziehtraining wird die Durchführung der körperlichen Selbstversorgung trainiert. Es wird die Verbesserung der Körperwahrnehmung und der Sensomotorik angestrebt, sowie der Einsatz von Kompensationsstrategien und Hilfsmitteln angestrebt.

ESSTRAINING

Auch bei dieser Therapieform ist es das wichtigste Ziel, dass die Patienten die größtmögliche Selbstständigkeit beim Einnehmen einer Mahlzeit wieder erlangen.

Essen und Trinken bedeuten Lebensqua­lität. Ist ein Patient in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt, ist die Teilnahme am Esstraining sinnvoll.

Das Esstraining wird sowohl von der Logopädie als auch von der Ergotherapie angeleitet. Aus ergotherapeutischer Sicht werden Kompensationsstrategien wie beispielsweise Einhändertechniken sowie der Umgang mit individuellen Hilfsmitteln (u.a. Einhänderbrettchen, Antirutschunterlagen) vermittelt und geübt. 

HAUSHALTS- UND EINKAUFSTRAINING

Auch hier ist es das Ziel, dass die Patienten die größtmögliche Selbstständigkeit beim Zubereiten einer Mahlzeit und in der Haushaltsführung erlangen.

Zur Bewältigung des Alltags gehören ebenso die Zubereitung von Mahlzeiten, die Strukturierung des Haushalts, sowie die Erledigung von notwendigen Besorgungen. Im Haushaltstraining werden diese leben­spraktischen Fähigkeiten trainiert und aktiviert. Tätigkeiten wie Kochen, Backen, Reinigung, Einkaufen, Wäschepflege sowie zeitliche Selbstorganisation werden individuell erarbeitet.

SCHREIBTRAINING

Das Ziel dieses Trainings ist es, die differen­zierten Halte-und Greiffunktionen der Hand zu erhalten und zu verbessen. So erlangt man langfristig ein lesbares Schriftbild. Störungen der Schreibbewegungen sind eine häufige Konsequenz neurologische Erkrankungen, die oft durch ungeeignete Kompensationsversuche zusätzlich verstärkt werden.

Zuerst erstellen wir eine detaillierte Ana­lyse der gestörten Bewegungen und versuchen im Anschluss die erhaltene motorische Leistungen zu fördern und individuelle Fehler systematisch zu korrigieren.

  • Ergotherapie - Therapeutin hilft Patientin beim Apfelschälen
  • Ergotherapie - Therapeutin hilft Patientin beim Wäsche aufhängen

ARMLABOR

Während des Trainings im Armlabor ist es das oberste Ziel die Arm- und Handfunktionen zum funktionalen Einsatz im Alltag zu verbessern. Im Armlabor wird computergestützt die Bewegungsfähigkeit der Arme und Hände gefördert.

Neben den motorischen Defiziten können auch kognitive Anforderungen wie die Aufmerksamkeit, Konzentration sowie die räumliche Orientierung trainiert werden.

Wir setzen auf die neuesten Technologien, um die Therapien für Patienten präzise und effizient zu gestalten und gleichzeitig die Eigenmotivation für die notwendigen Wiederholungen zu unterstützen.

Folgende computergestützte Therapiegeräte werden eingesetzt: Pablo, Reha-Slide, Bi-Manu-Track, Handtutor, Amadeo sowie der Armeo. 

Pablo
…ist mit Sensorgriffen ausgestattet, somit lassen sich die verschiedensten Greifmuster der menschlichen Hand, beispielsweise Strecken oder Beugen, ausüben und die dabei entstehenden Kräfte messen.Es ist ein interaktives Bewegungstraining mit audiovisuellem Feedback.

Reha-Slide
…ist ein Armtrainer bei dem der weniger betroffene Arm den betroffenen mitführt, so dass die Reaktivierung des betroffenen Armes angeregt wird.

Bi-Manu-Track
…kombiniert die Anforderungen der motorischen Therapie mit den Fähigkeiten modernster technologischer Neuerungen. Zunächst werden beide Seiten passiv durchbewegt, dann führt die nicht be­troffene Hand die betroffene Hand.

Handtutor
…wird individuell auf das vorhandene, zu trainierende Bewegungs­ausmaß ausgerichtet. Mittels ausgefeilter Computerspiele wird vi­suell der Trainingsfortschritt aufgezeichnet und angepasst. Dabei befindet sich die betroffene Hand in einem speziellen Handschuh, dessen Bewegungen auf den Computer übertragen werden und das spielerische Training steuern.

Amadeo
…ist ein modernes, mechatronisches Finger-Hand-Rehabilitationsgerät und eignet sich für die Behandlung motorischer Funktionsstörungen. Es hat ein integriertes Bio-Feedback in Echtzeit und jeder Finger kann damit einzeln und unabhängig bewegt werden.

Armeo
...es erfolgt eine Gewichtsentlastung des Arms und er­möglicht dem Patienten, noch vorhandene motorische Fähigkeiten zu aktivieren, und motiviert zu mehr Wie­derholungen von Streck- und Greifbewegungen gemäß den konkreten Therapiezielen.

FEINMOTORIK- UND SENSIBILITÄTSTRAINING

Essentielles Ziel dieses Trainings ist es, die Geschicklichkeit der Hände langfristig zu verbessern.

Unter Feinmotorik versteht man die Fähigkeit zu kleinräumigen, gezielten und besonders abgestimmten Bewegungen der Hände und Finger.

Feinmotorische Fähigkeiten werden beispielsweise zum Schreiben und Schließen von Knöpfen benötigt. Wichtig für diese Bewegungen ist vor allem auch die Sensibilität, d.h. die Wahrnehmung. Durch eine neurologische oder orthopädische Erkrankung können diese Fähigkeiten beeinträchtigt werden.

  • Ergotherapie - Therapeutin hilft Patientin beim Greifen einer Wäscheklammer
  • Ergotherapie - Training der Feinmotorik

ERGOTHERAPEUTISCHES HIRNLEISTUNGSTRAINING

Bei diesem speziellen Training steht die Wiederherstellung und Verbesserung der kognitiven Funktionen wie z.B. Aufmerksamkeit, Konzentration, Merkfähigkeit und Orientierung zur Verbesserung der Selbstversorgung und Alltagsbewältigung im Vordergrund.

Ein ergotherapeutisches Hirnleistungstraining oder eine neuropsychologisch orientierte, ergotherapeutische Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der neuropsychologischen Hirnfunktionen, insbesondere der kognitiven Störungen und der daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen.

SPIEGELTHERAPIE

Die Spiegeltherapie ist eine Therapiemethode, die mit Hilfe eines Spiegels die starke optische Stimulation nutzt, um Bewegungen zu fördern, die Wahrnehmung zu schulen und Schmerzen zu reduzieren.

NEUROLOGISCHE MUSIKTHERAPIE

Der Therapieansatz der Neurologischen Musiktherapie basiert auf einem neurowissenschaftlichen Modell der Musikwahrnehmung und -produktion sowie des Einflusses von Musik auf Veränderungen nichtmusikalischer Gehirn- und Verhaltensfunktionen. Verschiedene musikalische Übungen und das aktive Spielen von Musikinstrumenten können zur Förderung von Feinmotorik, Grobmotorik, Handlungsplanung sowie als Aufmerksamskeitstraining eingesetzt werden.

SENSOMOTORISCH-PERZEPTIVE BEHANDLUNG

Hier liegt der Fokus auf der Verbesserung der Körperhaltung, der Körperbewegung, der Koordination und der Wahrnehmung.

Eine ergotherapeutische sensomotorisch-perzeptive Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der sensomotorischen und perzeptiven Funktionen und der daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen. Sie ist ein komplexes Behand­lungsverfahren mit häufig verschiedenen Therapiezielen.

HILFSMITTELBERATUNG UND –ERPROBUNG

Hilfsmittel sind Gegenstände, die benutzt werden, um eine bestehende Behinderung auszugleichen oder abzumildern und damit die Selbständigkeit des von einer Erkrankung Betroffenen ganz oder teilweise wiederherzustellen oder auch möglichen Folgeschäden vorzubeugen.

Viele Menschen möchten trotz bleibender Behinderungen oder Einschränkungen in ihrer gewohnten Umgebung leben. Hier ist es eine Aufgabe der Ergotherapie, beratend zur Seite zu stehen, da häufig nur kleine Veränderungen oder Hilfsmittel für den Betreffenden eine große Hilfe sind und so oft eine größtmögliche Selbständigkeit erreicht werden kann. Hilfsmittel kommen insbesondere zum Einsatz bei der häuslichen Pflege für alltägliche Aktivitäten und Pflege (Anziehen, Essen,...) und bei Gehbehinderungen, um eine größtmögliche Mobilität zu erlangen.

Hilfsmittel werden mittlerweile in einer fast unüberschaubaren Fülle angeboten. Dabei ist zu beachten, dass nicht jedes Hilfsmittel richtig und brauchbar ist. Vieles wird gekauft, kurzfristig benutzt und wandert dann für immer in die Abstellkammer. Erst die individuelle Beratung, Auswahl, Anleitung und Erprobung führen zu einer bedarfsgerechten Versorgung.

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