Multimodale Komplexbehandlungen bei Morbus Parkinson und atypischem Parkinson-Syndrom

Wir möchten den Bedürfnissen der erkrankten Patienten in besonderer Weise gerecht werden. Die stationäre Aufnahme erfolgt, wenn die Lebensqualität von Parkinsonpatienten trotz umfassender ambulanter Maßnahmen weiterhin eingeschränkt bleibt und eine optimale Medikamenteneinstellung ambulant nicht möglich ist.

Durch die auftretenden Symptome wie verlangsamte Bewegungen (Bradykinese), Bewegungslosigkeit (Akinese), steife Muskeln (Rigor), Muskelzittern in Ruhe (Parkinson-Tremor) und mangelnde Stabilität bei aufrechter Körperhaltung (posturale Instabilität) sind viele Alltagstätigkeiten erschwert. Häufig kommt es dadurch vermehrt zu Stürzen im häuslichen Umfeld.

Im Rahmen des Aufenthalts in unserem Neuro-Zentrum erfolgt eine umfassende ärztliche Behandlung in Kombination mit intensiven therapeutischen Maßnahmen. Ziel der Parkinson-Komplexbehandlung ist eine Verbesserung der Beweglichkeit, aber auch die Linderung von Depressionen, Gedächtnisstörungen, Schlafstörungen oder autonomen Funktionsstörungen (wie z. B. Schwindel, Blasenentleerungsstörung etc.). In einem interdisziplinären Team aus Fachärzten, spezialisierten Pflegekräften ("Parkinson Nurses“) und Therapeuten (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie) erarbeiten wir gemeinsam individuelle Therapieziele und einen Behandlungsplan. Darüber hinaus besprechen wir in regelmäßig stattfindenden Visiten den aktuellen Zustand des Patienten und passen ggf. die Medikation an spezielle Bedürfnisse an. Dazu greifen wir auch auf ein Bewegungsprotokoll zurück. Der Fokus unserer Behandlung liegt auf der Therapie: Unter medizinischer Aufsicht erfolgt die Integration verschiedener Parkinson-spezifischer Therapiebereiche und führt so zu einer intensiven und ganzheitlichen Behandlung durch ein speziell geschultes und interdisziplinäres Team. Dabei werden die diagnostischen und medikamentös-therapeutischen Möglichkeiten eines Akutkrankenhauses mit einem rehabilitativen Behandlungskonzept verbunden.

• Physiotherapie zur Verbesserung des Gangbildes, Sturzprophylaxe, Anti-Freezing-Training etc., z. B. in unserem Ganglabor
• Sporttherapie an Geräten in unserer hochmodernen MTT (Medizinische Trainingstherapie) und unserem Warmwasserbewegungsbad
• Logopädie mit Sprach- und Sprechtherapie und Schlucktherapie
• Ergotherapie bei Störungen der Feinmotorik bzw. zur Verbesserung von Gedächtnisstörungen, z. B. in unserem Armlabor
• auf Virtual Reality (VR) gestützte Therapieverfahren
• Neuropsychologie mit Testung auf neurokognitive Defizite und deren Behandlung

Darüber hinaus erstellen wir eine individuelle Therapieempfehlung für die ambulante Weiterversorgung, Anleitungen zu einem Selbstübungsprogramm sowie ggf. Verordnungen und Empfehlungen notwendiger Hilfsmittel im häuslichen Umfeld. Unser Sozialdienst steht gemeinsam mit dem fachärztlichen und dem therapeutischen Team für eine ausführliche Angehörigenberatung zur Verfügung.

Das Benedictus Krankenhaus Feldafing möchte eine familiäre und persönliche Betreuung während der Parkinson-Komplextherapie schaffen, die individuell auf die Patienten und deren Angehörige abgestimmt ist.

Die multimodale Komplexbehandlung ist im Fünfseenland die erste und bis dato einzige für Parkinson-Betroffene. Sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie statt in einem Akutkrankenhaus in einer Rehabilitationsklinik angeboten wird und Patienten von umfangreichen, auch nicht medikamentösen Therapien profitieren.

Kontakt für Anfragen zur stationären Aufnahme über das Patientenaufnahmemanagement:

Vanessa Graefe
T 08157 28-8320
F 089 255513-1702
vanessa.graefe@artemed.de

Sprechstunde:

Bereich Bewegungsstörungen und Parkinson-Erkrankung
Dr. Susanne Kehrlein

über das Chefarztsekretariat:
Sonja Dodel
T 08157 28-8100